Die IT-Sicherheitslage: Warum KMU jetzt handeln müssen

Cybergefahren auf Rekordniveau – das sagt das BSI

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bewertet die
Cybersicherheitslage weiterhin als besorgniserregend. Besonders betroffen: kleine und
mittlere Unternehmen (KMU). Während Konzerne oft über spezialisierte IT-Abteilungen
verfügen, fehlt es KMU häufig an Ressourcen und Know-how – was sie zu bevorzugten
Zielen für Cyberkriminelle macht.

Warum KMU im Fokus von Cyberangriffen stehen

  1. Begrenzte Ressourcen: fehlende Security-Teams & Budgets begünstigen Lücken.
  2. Wachsende Angriffsfläche: Cloud, Remote-Zugänge und vernetzte Systeme.
  3. Professionalisierte Angreifer: Ransomware-as-a-Service & arbeitsteilige
    Cyberkriminalität.
  4. Geringe Notfallreife: fehlende Incident-Response-Prozesse und Tests.


Kernerkenntnisse aus dem BSI-Lagebericht´(2024) – kurz& knapp

Thema

Bedeutung für KMU

BSI-Bewertung

Ransomware

Größte Einzelbedrohung

Betriebsunterbrechung, Datenabfluss, hohe Kosten

Phishing & Social Engineering

Taktiken verfeinert

Awareness & MFA entscheidend

Software-Schwachstellen

Zahl & Kritikalität steigen

Schnelles Patch-Management unverzichtbar

NIS-2

Strengere Pflichten

Betroffenheit prüfen, Governance & Meldewege etablieren

Resilienz

Reaktion & Wiederanlauf im Fokus

Backups, Übungen, Notfallhandbuch

Konkrete Maßnahmen: Was KMU jetzt tun sollten

1) Sicherheitsbewusstsein & Schulungen

– Quartalsweise Phishing-Trainings & Micro-Learnings.
– Klare Security-Richtlinien (Passwörter, Geräte, Freigaben).

2) Technische Basis absichern

– MFA für E-Mail, VPN, Admin-Konten und kritische SaaS.
– Konsequentes Patch-Management.
– Netzwerksegmentierung & minimale Rechte (Least Privilege).
– Backups täglich, mit Offline-Kopie & Rücksicherungstests.

3) Erkennen & reagieren

– Incident-Response-Plan (Erkennung → Eindämmung → Wiederherstellung).
– Tabletop-Übungen & Kontaktliste für den Ernstfall.
– Optional: MDR/MSSP für 24/7
– Überwachung & Reaktion.

4) Compliance & Governance

– NIS-2-Betroffenheit prüfen und Meldewege definieren.
– DIN SPEC 27076 (Cyber-Risiko-Check) als KMU-Einstieg nutzen.
– Datenschutz & Informationssicherheit verzahnen (DSGVO × ISMS).

IT-Sicherheit als Wettbewerbsvorteil

Security ist kein reines IT-Thema, sondern Teil der Unternehmensstrategie: Sie stärkt Vertrauen, senkt Ausfallkosten und verbessert Chancen bei Ausschreibungen. Definiere Kennzahlen (z. B. Mean Time to Detect/Respond, Patch-Zeit, Phishing-Quote) und etabliere einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

FAQ: Häufige Fragen von KMU

Bin ich von NIS-2 betroffen? – Das hängt von Branche, Größe und Kritikalität ab. Prüfe Schwellenwerte und branchenspezifische Regeln.

Wie oft sollte ich Backups testen? – Mindestens vierteljährlich einen Restore-Test durchführen, kritische Systeme monatlich.

Brauche ich zwingend MFA? – Ja, MFA ist ein Pflicht-Baustein für E-Mail, VPN, Admin- Konten und kritische Anwendungen.

 

Fazit

Der BSI-Lagebericht 2024 zeigt deutlich: Cyberangriffe sind eine reale und dauerhafte Gefahr – besonders für KMU. Doch mit gezielten, pragmatischen Schritten lässt sich das Risiko deutlich senken. Wer heute in IT-Sicherheit investiert, schützt nicht nur Daten – sondern die Zukunft seines Unternehmens.

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